Chor & Band HORIZONTE

Horizonte-Historie II (2000-2009)

Nach dem Jubiläum von 1999 wuchs bei HORIZONTE die Lust auf mutigere Konzert-Aktivitäten. Im Jahr 2001 gestaltete HORIZONTE zum 250. Weihefest der Bobinger Liebfrauenkirche, dem Rokokojuwel unserer Heimatstadt, eine "musikalisch-meditative Kirchenführung" durch den Kirchenbau unter dem Titel "Lieder unterm Rokoko-Himmel". In der Verschränkung von Musik und Schauspiel-Darbietungen entstand nicht nur ein "Bild" des kunsthistorischen Wertes der Liebfrauenkirche, sondern auch ihrer religiösen Aussagekraft und ungebrochenen beseelenden Lebendigkeit.

Diese Arbeit wurde 2003 fortgesetzt, als zum "Jahr der Bibel" wieder mit professionellen Schauspielern und Sprechern zusammen eine "musikalische Lesereise durch die Bibel" unter dem Titel "Buch der Bücher - Buch der Lieder" entstand - ein Programm, mit dem die Gruppe auch außerhalb Bobingens gastieren durfte.

2004 präsentierte HORIZONTE - wie stets Ende Oktober - "Luftige Lieder aus dem Repertoire" unter dem Titel "Wellen, die an Herzen schlagen" und lud dazu erstmals gezielt auch Familien mit Kindern ein: Das typische Konzertpublikum besteht deshalb bei HORIZONTE immer aus Menschen von 0 bis 99 Jahren, eben Musik für alle!

Die Verbindung mit dem Langerringer Chor "Chorioso" prägte die Folgejahre 2005 und 2006: "Chorioso" war 2005 zu Gast in St. Felizitas in Bobingen, HORIZONTE gastierte 2006 in St. Gallus in Langerringen. Mit einem gut gemischten Programm der beiden Chöre wurden Konzerte unter dem Titel "Deep in My Soul I / II" gestaltet, in denen auch das Publikum bei Mitsingliedern mitwirken durfte und stets mehrere gemeinsame Nummern erarbeitet wurden: Kein geringer Aufwand für zwei "Feierabendchöre"! Das Publikum beider Gemeinden jedenfalls genoss zwei Jahre lang gemeinsam diese "Spirituellen Chorkonzerte".

Der Muttertag 2007 brachte eine neue Herausforderung: Ein Benefizkonzert sollte für die "Untere Kapelle" St. Wolfgang und Wendelin in Bobingen dringend benötigte Spendengelder herbeischaffen. HORIZONTE ging gründlich ans Werk: Zu jedem Kunstwerk oder Schmuckstück der gotischen Kapelle wurden passende Lieder gewählt oder geschaffen. "Zeichen deiner Nähe - Boten deiner Liebe" hieß das Programm, das "Musik zur Bilderwelt der Unteren Kapelle" bot und den beiden Kirchenpatronen ein neues Lied widmete.

Nach der "Nacht der offenen Kirchen" im Herbst 2007 - HORIZONTE spielte unter dem Motto "Singen von Gottes Reichtum" - rückten wieder die Familien in den Mittelpunkt: Schon lange krabbelten und hüpften auch die Kinder vieler HORIZONTE-Ehen durch die Proben und zappelten bei Aufführungen in den ersten Kirchenbänken. Der Großteil dieser Kinder war mittlerweile zwischen 3 und 14 Jahren alt und wollte endlich auch konzertieren: "Wir sind deine Menschenkinder" hieß das Konzertprogramm im Oktober 2008, in dem sich die Kinder mit ihren jungen Stimmen und als Instrumentalisten einbrachten. Der Konzerttitel war, wie schon häufiger, ein Uraufführungs-Song aus der Feder von Leiter Matthias Ferber.

So war fast unbemerkt das zweite Jahrzehnt mit HORIZONTE verstrichen und die Gruppe war sich einig, zum 20jährigen Bestehen etwas Besonderes auf die Füße zu stellen. Im Herbst 2009 füllte HORIZONTE mit einem "Dreiklang" seine Stammkirche St. Felizitas in Bobingen: Auf ein "offenes Singen" folgte ein Festgottesdienst mit dem Gründungspriester Klaus Ammich. Den Schlusspunkt bildete dann das Jubiläumskonzert "Räume aus Licht und Klang", zu dem der Augsburger Lichtskulpteur Thorsten Braunbarth eine leuchtende Lichtbrücke schuf, die frei im Kirchenschiff schwebte und den Raum in eine meditative "Landschaft" verwandelte. Zudem entstand aus Eigenkompositionen die "HORIZONTE-Stationen-Messe" mit dem Titel "Tauch' die Welt in dein strahlendes Licht": Lieder aus zwei Jahrzehnten, selbst komponiert und getextet, führen durch die festen liturgischen Stationen einer Messe, vom Kyrie bis zum Friedenslied. Benannt ist jedes Lied nach dem Bildungshaus, in dem es auf den jährlichen Probenwochenenden zum ersten Mal erklang, und erinnert so an die vielen "Stationen" von Chor & Band HORIZONTE.

Im Mittelpunkt steht bei HORIZONTE nämlich nach wie vor geistliche Musik für den gottesdienstlichen Gebrauch. Ein Konzert pro Jahr ist wenig im Verhältnis zu den vielen Gottesdiensten, Taufen und liturgischen Feiern (Firmungen, Hochzeiten, Taufen, Jubiläen …) im gesamten Augsburger Raum. Und gerne gestaltete der Chor auch von 2006 bis 2010 die jährliche Aussendungsfeier der Religionslehrer (die "missio canonica") im Augsburger Dom.

Bei allen Veränderungen, Abschieden und Neueinstiegen, die zu einem lebendigen Chor gehören, spüren wir nämlich, dass HORIZONTE uns noch immer viel bedeutet und das gemeinsame Singen uns prägt. Es gibt also auch weiterhin vieles, was weiterwachsen kann! Wir werden sehen, was die Musik mit uns noch vorhat …



Horizonte-Historie I (1989-1999)